pisteARTproject



pisteARTproject

landart kunstprojekt 2012
slalom weltcup finale in schladming

abstract

“as recent research by the academy of science and other institutes has discovered, the alpine region
could operate as a central park to an urbanised europe.
The pisteARTproject determines new ways of art in open space and landart on the hot spot of wintertouristic
resorts, such as pists and slopes. This f.e. by transforming technical infrastructures like snow guns
into an element of artistic intervention: covering the landscape by coloured snow – inspiration and irritation
in a sensitive region such as the alps..”

hintergründe / grundkonzept

die steiermark blickt auf eine reichhaltige tradition an kunst und kultur zurück. seit den 70er jahren des vergangenen jahrhunderts aber auch auf extensive prosperität des (wintersport-) tourismus. diese nur scheinbar gegensätzlichen qualitäten der region nimmt das pisteARTproject auf, um neue synergien zwischen touristischer infrastruktur, landschaft und kunst zu erforschen.
klimatische verschiebungen der schneegrenze verlangten technische innovationen in der kunstschneeerzeugung, um saisonale schneesicherheit zu bieten. kunstschnee als sicherstellung eines zentralen wirtschaftszweiges in den alpinen regionen österreichs und salzburgs. der wintersporttourist des 21. jahrhunderts sucht neben den sportlichen herausforderungen und der naturerlebnisse auch kunst und kultur. verschiedenste kulturevents und künstlerische interventionen in schigebieten nehmen diese tendenz bereits auf. (dachstein:cult, hannibal gletscherschauspiel sölden, krimml, obertauern, saalbach,..)

inhalte / ziele / fragestellungen

das pisteARTproject nimmt nun die notwendigkeit der kunstschnee-erzeugung auf und transformiert sie in schneekunst – eine zeitgenössische künstlerische ausdrucksform – die sich nicht davor scheut, große weiße flächen – die winterlichen schipisten und hänge – zu gestalten und künstlerisch aufzuwerten.
durch lebensmittelechtes, ökologisch unbedenkliches einfärben von wasser, dass durch schneekanonen und transportable beschneiungsgeräte als farbiger schnee auf die winterliche landschaft „geschneit“ wird, ergibt sich eine völlig neuartige form der künstlerischen intervention im alpinen raum.

der farbige schnee als pigment,

die schneekanone als sprühdose,

die piste als leinwand.

urbane kulturpraktiken wie das aus dem hip hop kommende sprayen von „teks“ und graffitti werden für den ruralen, alpinen raum adaptiert. versatzstücke aus der volkskultur, der tourismuswirtschaft und der kunst werden experimentell miteinander verwoben.
durch künstlerische intervention soll ein mehrwert für einheimische und touristen erzielt werden und anregung bieten zur rezeption und diskussion von zeitgenössischer kunst im ruralen raum.
das pisteARTproject verbindet somit land art, kunst im öffentlichen raum, und in situ kunst zu einer experimentellen performance zwischen urbaner- und ländlicher lebensrealität, zwischen tourismus, sport, und kunst.
es werden fragestellungen aufgeworfen zu den themen identität, heimat, tourismus, natur, kultur, sport,tradition und innovation.
durch eine möglichst breite zusammenarbeit mit der bevölkerung, öffentlichen institutionen, tourismusgesellschaften, liftbetreibern und wirtschaftstreibenden soll das pisteARTproject nachhaltige aktzeptanz finden. über das inhaltliche stilmittel der reduktion soll ein kritischer diskurs angeregt werden.

im märz 2012 konnte bereits ein erstes pisteARTproject durchführt werden. parallel zum slalom weltcup finale in schladming unter einbeziehung aller verantwortlichen, des grundeigentümers und des tourismusverbandes, wurde ein 100 x 100 meter großes pixelbild auf die schneedecke neben der slalomstrecke aufgebracht. verwendung fanden ausschließlich ökologisch unbedenkliche pigmente.
das bild ist ein aufgerastertes abbild eines fotos vom sturz hermann maiers 1998 in nagano, das damal um die ganze mediale welt ging – ein ästhetisches statement zu chancen und risiken im professionellen wintersport und eine medienkritische hinterfragung der zeitgenössischen bilderflut.
das projekt wurde äußerst gut von allen beteiligten und der bevölkerung aufgenommen und führte zu angeregten diskussionen und gedankenaustausch.

gefördert vom land steiermark kultur.

in kooperation mit „The Syndicate“

Zugeordnet: 01 projekt :[itsch]: