murwillmeer



murwillmeer (2012)

jubiläumsprojekt zur 40-jährigen städtepartnerschaft graz / pula 2012

das 40-jährige jubiläum der städtepartnerschaft graz und pula ist anlass für ein nachhaltiges, künstlerisches zeichen der verbundenheit – murwillmeer! 10 grazer künstlerinnen und künstler sind eingeladen, im kunst-, kultur-, und sozialzentrum karl rojc in pula werke zu erarbeiten, die dauerhaft auf den 100m gangfl ächen und dem innenhof des ehem. k.u.k. militärgebäudes ausgestellt sind. in kooperation mit otompotom und krojcberg wurden 10 künstlerInnen ausgewählt, die zum thema murwillmeer das gebäude zu einer visuellen reflexionsebene werden lassen. gefragt sind großformatige wandarbeiten, malereien, zeichnungen, und spraykunst, aber auch comics, urban art und objektkunst. zur verfügung stehen jeweils 10 m der gangfl ächen der 5. etage (grazfl oor 5) und der innenhof des gebäudes. murwillmeer: dieses motto dient als ausgangspunkt für vielschichtige auseinandersetzungen zu realen und fiktiven verbindungen und sehnsüchten von mur und meer, von graz und pula; jede stadt hat ihre anziehungskraft, ihren charm, und ihre reibungsflächen.

pula war einst ein strategisch wichtiger hafen. heute ist pula auch ein strategisch wichtiger ort in der vernetzung künstlerischer tendenzen und ausdrucksformen in einem zeitgenössischen mitteleuropa. die unterschiedlichen bedingungen, unter denen in graz und in pula kunst entsteht, die unterschiedlichen formalen wie inhaltlichen auseinandersetzungen in der kunst, das trennende und das verbindende sind wichtige anhaltspunkte einer künstlerischen auseinandersetzung mit der geschichte und gegenwart.

um der stadt pula ein nachhaltiges zeichen der verbundenheit und der nähe zu graz zu verleihen und um künstlerisch schaffende einander näher zu bringen, wird eine woche lang vor ort gelebt, experimentiert und gearbeitet. die arbeitswoche in pula findet vom 16. bis 23. september in einem anregenden, künstlerischen umfeld statt. parallel zur arbeitswoche finden ein bildhauer workshop, eine comic- und siebdruckwerkstätte und das multimediale festival für visuelle kunst „tu smo“ statt, die austausch und interaktion mit internationalen künstlern und der lokalen szene ermöglichen.

beteiligte künstlerinnen und künstler:

ada kobusiewicz: “forbidden union” – objekt; in our world of new rules and laws, of new union, deals and power, we have lost control over the moral code of human race. every day someone offers us new solutions and tools and forbids us others for his own profit. while my light bulbs are enlightening the murwillmeer floor, on the market they were switched off forever. anna zottmann: “gegensätze sind verbindlich“ – schattenprojektionen, malerei; darstellung von männern und frauen, die in haltung, schattierung, und körperlichkeit gegensätzlich und dennoch zusammengehörig sind. helga chibidziura: “k. u. k. aquarium” – malerei, siebdruck; bezugnehmend auf das aquarium der stadt pula im fort verudela werden die gangflächen zu einem aquarium umgestaltet. es entsteht eine welt, die zum einen die natürlich sehnsucht der binnenösterreicher nach meer bedient, zum anderen aber auch dem massentourismus und seinen negativen seiten tribut zollt. hier treffen sich fische, die in der grazer mur zu finden sind mit einer auswahl der um pula beheimateten meerestiere. igor f. petković: “big sissi is watching you!” – stempeldruck; über den dächern von pula wachen die aufgepixelten augen von sissi. die verklärte kaiserin als synonym für retronostalgie und historienvermarktung schaut auf ein neues zusammengehen alter verbindungen und wundert sich. johannes möseneder: “heartbeats – der himmel erzählt eine geschichte” – malerei; zartrosernes licht wirft sich mit dem satten, orange werdenden gelb der untergehenden sonne über die dächer. das mechanische surren der stadt wird allmählich leiser, bunte lichter dringen strahlend empor, es wird abend über graz und pula. wie zwei liebende begegnen sie sich im weltlichen tumult, unter kränen. einer art getrenntheit unterworfen bewegen sie sich auf einander zu und entdecken schließlich, verwandtschaft. getragen verfolgen sie ihre linien. berührung entsteht. sie geraten, sich reibend, in einander, ihre grenzen verlierend verschmelzen sie in einem tiegel, dessen formgebung einzig einer höheren macht obliegt. verbunden durch die kraft ihrer herzen zeichnen sie gemeinsam ein bild ihrer empfindung – partnerschaft. denn, die liebe erbaut. assistenz: christian gerlich und mario mayerl. josef wurm: “seebären des wahnsinns” – malerei; die geschichte des gebäudes als marine ausbildungsstätte aufnehmend, wird eine szene rund um den kapitän eines kaiserlichen schiffes währen einer kriegsübung dargestellt. ich bin von der heimat her eigentlich kein binnenländer. meine seele fließt ins meer. martin eder: “the who is who von graz und pula” – fotografien; ein demografischer schnitt komplementärer personen von beiden städte werden abgebildet. die portraits vermischen sich und zeigen charaktere jenseits von nationalität und volkszugehörigkeit. dort wie da – menschen in der stadt. max gansberger: “etepetete” – schattenprojektionen, malerei; deise arbeit bezieht sich auf eine verbots(un)kultur und projeziert verbotene tätigkeiten der einen stadt auf die wandflächen der anderen und gibt ihnen damit möglichkeiten und raum. robert findenig: “hyperbolic“ – objekt; die entstehung von hyperbolischen kosmischen spiralnebeln , von wirbelstürmen, der ablauf des links- oder rechtsdrehenden wassers in den abfluss.. nach exakten berechnungen wird dies in form eines objektes zum ausdruck gebracht. die heilige geometrie – die vom universum erkannt wird – bündelt das kosmische in das gebäude. susa onic: “murwillmeer_baden“ – malerei; projektionen auf die verfallene innenfassade (lat. facies – angesicht) das morbide gemäuer – die sichtbare hülle eine art aussenhaut spiegelt unsere gesellschaft – strukturen die im begriff sind sich zu wandeln; die abbildungen steigen in form von luftblasen auf.

idee, konzept und organisation: igor f. petković in kooperation mit: krojcberg und otompotom fotos: dejan štifanić, ada kobusiewicz, igor f. petković

wir danken den förderern: stadt graz – referat für internationale beziehungen, land steiermark A9 kultur, stadt pula, rojc

stadt-grazlogo KulturSteiermark_rgb_

739px-Logotip_Pule.svgidentity-rojc-04

wir danken dem sponsor: Projekt Werkstatt Graz – Salzburg BM. Erich Huber

   Plane Projekt Werkstatt ÖBA

Zugeordnet: 01 projekt :[itsch]: